Luftreiniger mit Ionisator

Luftreiniger mit Ionisator arbeiten fast geräuschlos und ohne Filter. Ionisatoren in Luftreinigern erzeugen negativ geladene Ionen (Anionen), die sich mit positiv geladenen Schmutzpartikeln in der Raumluft zu größeren Clustern verbinden. Diese Cluster sinken durch ihr Gewicht teilweise zu Boden, können außerdem durch mechanische Filter leichter ...

Luftreiniger mit Ionisator arbeiten fast geräuschlos und ohne Filter. Ionisatoren in Luftreinigern erzeugen negativ geladene Ionen (Anionen), die sich mit positiv geladenen Schmutzpartikeln in der Raumluft zu größeren Clustern verbinden. Diese Cluster sinken durch ihr Gewicht teilweise zu Boden, können außerdem durch mechanische Filter leichter abgeschieden oder von positiv geladenen Teilen am Luftreiniger angezogen werden. Bei der Ionisierung der Raumluft wird oftmals Ozon erzeugt. Ozon wirkt keimtötend und kann durch seine Reaktionsfreudigkeit Schadstoffe abbauen oder umwandeln. Allerdings wirkt Ozon auch reizend auf Schleimhäute und Augen.
Alles Wichtige über Raumluftreiniger mit Ionisator haben wir im Detail in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Ionisator LuftreinigerFunktionsweise und Wirkung von Luftreinigern mit Ionisator

Ionisatoren in Luftreinigern erzeugen durch sehr hohe elektrische Spannungen und elektrische Entladungen (Koronaentladungen und Feldemission) hauptsächlich negativ geladene Sauerstoff-Ionen. Die Entladungen erfolgen in die vorbeiströmende Raumluft, die z.B. über ein elektrisches Gebläse oder durch die natürliche Luftzirkulation im Raum mit dem Ionisator des Luftreinigers in Berührung kommen.

Als Nebenprodukt entsteht in Luftreinigern mit Ionisator häufig Ozon (z.B. beim Gerät von Newgen Medicals oder von Tevigo). Die Luftreinigung erfolgt bei Ionisatoren nicht über einen klassischen Filtereffekt. Vielmehr verbinden sich die ausgestoßenen negativ geladenen Ionen mit feinen Schmutzpartikeln und Schadstoffen in der Raumluft zu größeren Clustern. Diese Cluster können nicht mehr so leicht eingeatmet werden und sinken nach einiger Zeit zu Boden. Außerdem können die Cluster von mechanischen Filtern relativ leicht abgeschieden werden. Im Falle der Produkte von Lightair werden die negativ geladenen Schmutzpartikel in der Luft von einer positiven Manschette am Luftreinigergerät wie von einem Magneten angezogen und so aus der Luft entfernt.

Das sehr reaktionsfreudige Ozon und bei der Ionisation entstehende Radikale können außerdem Schadstoffe wie Bestandteile von Zigarettenrauch, Lösungsmittel und viele andere flüchtige Chemikalien in der Raumluft teilweise unschädlich machen. Ionisatoren in Luftreinigern töten ebenfalls viele Bakterien und Viren.


Positive Wirkung von ionisierter Luft auf den Menschen?

Neben der Entfernung schädlicher Stoffe aus der Luft, wird negativ geladenen Ionen vielfach allgemein eine positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit zugesprochen. Man geht heute davon aus, dass sich Menschen an Orten mit einer hohen Dichte an Ionen in der Luft am wohlsten fühlen, so z.B. in der Natur an Wasserfällen oder am Meer. Innenräume haben im Vergleich zur Natur oft ein unausgewogenes Verhältnis von positiv zu negativ geladenen Ionen in der Luft. Es wird angenommen, dass Menschen u.a. deswegen das Klima in Räumen oft als unangenehm empfinden. Studien weisen darauf hin, dass allein durch Ionisation die Luft in Innenräumen soweit verbessern kann, dass die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden sich darin aufhaltender Menschen gesteigert wird.


Problematische Eigenschaften von Luftreinigern mit Ionisator

Ionisatoren in Luftreinigern können schädliches Ozon in die Raumluft abgeben. Ozon besteht aus drei Sauerstoffatomen und ist ein starkes Oxidationsmittel. Oxidationsmittel nehmen Elektronen von anderen Stoffen auf. Dadurch werden zum Beispiel einige Schadstoffe zerstört oder in andere Verbindungen umgewandelt. Durch diese Umwandlung können aber wieder neue schädliche Substanzen entstehen. So werden einige flüchtige organische Verbindungen (VOCs) von Ozon zu schädlichem Formaldehyd oder Stickstoffdioxid abgebaut.[1] Teilweise entstehen durch Luftreiniger mit Ionisatoren auch feinstaubhaltige Aerosole, die besonders tief in die Lunge eindringen können. Dieses Problem besteht unter anderem bei Tabakrauch.[2] Auch Ozon selbst kann bereits in relativ geringen Konzentrationen Schleimhäute und Lunge schädigen.



Ionisatoren in Luftreinigern – wann kann man sie gut einsetzen

Ionisatoren in Luftreinigern können z.B. in Kombination mit HEPA- und Aktivkohlefiltern zur Reinigung der Innenraumluft beitragen oder wenn sie nachweislich kein Ozon an die Luft abgeben. HEPA-Filter scheiden feinste Staubpartikel und Pollen ab, die von Ionisatoren nicht abgefiltert werden. Hinter Ionisatoren geschaltete Aktivkohlefilter können bei der Ionisierung entstehende Abbauprodukte aufnehmen. Außerdem beseitigt Aktivkohle als Reduktionsmittel das aus vielen Ionisatoren austretende Ozon. Auch einige Ionisatoren ohne Filter können eine deutliche Luftverbesserung erreichen, z.B. wenn die negativ geladenen Ionen vom Gerät angezogen und dort gebunden werden.

Insgesamt können Luftverbesserer mit Ionisatoren bei Allergien und asthmatischen Erkrankungen Erleichterung bringen. Allerdings nur, wenn die Geräte kein Ozon an die Raumluft abgeben. Tests in Verbraucherzeitschriften oder TÜV-Siegel können ein guter Anhaltspunkt für qualitativ hochwertige Luftreiniger ohne Ozon sein. Auch viele Hersteller führen einen Test ihrer Geräte durch Labore durch, die dann bescheinigen können, dass kein Ozon abgegeben wird.

Vor dem Kauf sollte auf jeden Fall ein gründlicher Vergleich der in Frage kommenden Geräte stattfinden. Viele Infos zu den Produkten finden sich im Internet, z.B. auf den Seiten der Hersteller oder bei unabhängigen Tests. Vorsichtig sollte man auf unverhältnismäßig günstige Angebote reagieren oder auch auf Geräte, die versprechen, die Luft im Auto zu verbessern. Hier handelt es sich meist um wenig effektive Luftverbesserer, die in den Zigarettenanzünder gesteckt werden.


Luftreiniger mit Ionisator – Vor- und Nachteile zusammengefasst

  • Ionisatoren arbeiten fast geräuschlos und binden Schmutzpartikel in der Luft zu Clustern. Diese können zu Boden sinken und werden so weniger leicht eingeatmet. Die aufgeladenen Partikel können außerdem von negativ geladenen Teilen am Luftreiniger angezogen und so entfernt werden (Bsp. Lightair).
  • Ionisatoren beseitigen viele Bakterien und Viren.
  • Ionisatoren in Luftreinigern können Ozon und andere schädliche Verbindungen freisetzen. Ozon beseitigt hingegegen als positive Eigenschaft Gerüche.
  • Ionisatoren sind besonders im Zusammenspiel mit HEPA- und Aktivkohlefilter sinnvoll. Oder wenn sie über einen Kollektor verfügen.



Referenzen zu „Luftreiniger Ionisator“:

[1] Gesundheits- und Umweltdepartement Stadt Zürich, „Ionisieren von Raumluft“

[2] Lungenärzte im Netz, „Warnung vor Luftreinigern mit Ozon bzw. Ozon-Generatoren zur Geruchsbeseitigung“